Schaumwein & Käse – das unterschätzte Dream-Team

Käseplatte mit Brie, Comté, Saint-Maure und Taleggio, dazu mehrere Schaumweingläser mit feiner Perlage auf hellem Tisch

„Ein gutes Essen ohne Käse ist wie eine schöne Frau ohne ein Auge.“ – so beschrieb es einst Jean Anthelme Brillat-Savarin, der große französische Gastronom und Philosoph des Geschmacks. Kaum jemand hat das kulinarische Zusammenspiel so leidenschaftlich gefeiert wie er. Und doch hätte selbst Brillat-Savarin vermutlich gestaunt, wie gut Schaumwein und Käse zusammenpassen – eine Kombination, die bis heute unterschätzt wird.


Wer war Brillat-Savarin?

Jean Anthelme Brillat-Savarin (1755–1826) war nicht nur ein französischer Jurist und Politiker, sondern vor allem ein leidenschaftlicher Gourmet. Sein berühmtes Werk Physiologie du goût („Physiologie des Geschmacks“) gilt bis heute als eine Art Bibel der Kulinarik. In seinen Aphorismen verknüpfte er Essen und Trinken mit Lebenskunst, Philosophie und Geselligkeit.

Besonders der Käse hatte es ihm angetan: Für ihn war er kein bloßes Beiwerk, sondern ein unverzichtbarer Höhepunkt eines gelungenen Mahls. Dass ihm später sogar ein eigener Käse gewidmet wurde – der Brillat-Savarin, ein cremiger Triple-Crème-Käse aus Burgund – zeigt, welche enge Verbindung er zum Thema hatte.


Warum Schaumwein so gut mit Käse harmoniert

Die feine Perlage eines Cava, Champagners oder Crémants ist mehr als nur ein Fest für die Augen. Die lebendigen Bläschen und die frische Säure wirken wie kleine „Geschmacksreiniger“: Sie durchbrechen die Cremigkeit des Käses, heben die Aromen und sorgen für Balance. Während ein kräftiger Rotwein mit seiner Tanninstruktur manchmal schwer wirkt, bringt Schaumwein Leichtigkeit ins Spiel – und das selbst bei sehr intensiven Käsesorten.


Cava – die mediterrane Überraschung

Ein gut gereifter Cava aus Spanien ist oft nussig, leicht würzig und mit feiner Brioche-Note ausgestattet. Zusammen mit einem Manchego oder einem kräftigen Hartkäse wie Comté zeigt er, wie wunderbar Schaumwein Erdigkeit und Salzigkeit des Käses auffangen kann. Ein echter Augenöffner für alle, die sonst nur Rotwein zum Käse wählen.


Champagner – der König der Kombinationen

Der Champagner ist für mich die universellste Wahl, wenn es um Käse & Schaumwein geht. Ein Blanc de Blancs aus 100 % Chardonnay bringt Frische und Eleganz, die perfekt zu Ziegenkäse wie Saint-Maure passen. Ein reifer Champagner mit Hefenoten und cremigem Schmelz dagegen begleitet großartig einen Brie de Meaux oder gar einen aromatischen Taleggio. Hier treffen zwei Könige der Kulinarik aufeinander – mit einer Harmonie, die fast schon poetisch wirkt.


Crémant – der Geheimtipp aus Frankreich

Oft übersehen, aber für mich ein absoluter Geheimtipp: Crémant aus Regionen wie dem Elsass, der Loire oder Burgund. Er vereint Eleganz mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Ein Crémant d’Alsace mit zarten Apfel- und Blütennoten ist ein Traumpartner zu Munster oder mildem Münsterkäse. Ein Crémant de Bourgogne dagegen ergänzt gereiften Ziegenkäse auf perfekte Weise.


Der Aha-Moment im Glas

Viele meiner Seminarteilnehmer sind überrascht, wenn sie das erste Mal Schaumwein zu Käse probieren. Plötzlich wird aus einer cremigen Schwere eine harmonische Leichtigkeit, aus salziger Intensität ein lebendiges Spiel. Für mich sind diese Momente das Schönste: zu sehen, wie alte Mythen verschwinden und neue Genusswelten entstehen.


Fazit: Brillat-Savarin hätte es geliebt

Brillat-Savarin war überzeugt, dass die wahre Lebenskunst darin besteht, Genuss bewusst zu erleben. Hätte er die Kombination von Schaumwein und Käse probiert, ich bin sicher, er hätte ein weiteres Bonmot hinzugefügt: „Ein Glas Champagner zu einem Stück Brie ist die Krönung der Harmonie.“

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