10 Fehler, die Sie bei Käse & Wein vermeiden sollten

Moderne Käse- und Weinszene am hell gedeckten Tisch: verschiedene Käsesorten mit Trauben, Feigen und Baguette, mehrere halb gefüllte Weingläser, dazu eine kleine Gruppe von Menschen, die entspannt lachen, essen und trinken – authentisch und gesellig.

Käse und Wein – für mich ist das eine der schönsten kulinarischen Verbindungen überhaupt. Doch ich erlebe in meinen Seminaren immer wieder, dass viele kleine Fehler gemacht werden, die das Erlebnis trüben. Damit Ihr nächster Käseabend garantiert gelingt, habe ich die zehn häufigsten Fehler gesammelt – und zeige, wie man sie vermeidet.


1. „Rotwein passt immer besser als Weißwein“

Das ist wahrscheinlich der größte Irrtum. Natürlich kann ein kräftiger Rotwein zu manchen Käsesorten wunderbar passen, aber sehr oft ist ein Weißwein der bessere Begleiter. Die frische Säure eines Sauvignon Blanc oder die Eleganz eines Chardonnays harmonieren viel besser mit cremigen Texturen, während Tannine im Rotwein den Käse manchmal metallisch oder bitter wirken lassen. Wer Käse nur mit Rotwein probiert, verpasst die Hälfte der Genusswelt.


2. Schärfe über alles – bitte nicht!

Ich liebe würzigen Käse, ob ein kräftiger Munster oder ein Blauschimmel wie Stilton. Aber wenn dazu ein Wein kommt, der selbst sehr intensiv und alkoholstark ist, überfordert das den Gaumen. Besser ist es, Gegensätze auszugleichen. Ein Portwein zur Blauschimmelwürze oder eine Riesling Auslese zu einem sehr würzigen Käse – das sind Paarungen, die zeigen, wie Harmonie entsteht. Der Käse darf laut sein, der Wein sollte ihn aber nicht anschreien, sondern umarmen.


3. Falsche Temperatur

Käse direkt aus dem Kühlschrank? Wein eiskalt serviert? Das sind Fehler, die ich regelmäßig sehe. Beides nimmt den Aromen ihre Ausdruckskraft. Käse braucht mindestens eine halbe Stunde, um Raumtemperatur zu erreichen. Auch Wein sollte nicht zu kalt oder zu warm sein – Weißwein bei 8–12 °C, kräftigere Weißweine oder leichte Rote bei 12–14 °C, und vollere Rotweine bei 14–16 °C. So entfalten sich Geschmack und Textur optimal.


4. Zu viele Sorten, zu wenige Weine

Eine Käseplatte mit zehn Sorten und nur einer Flasche Wein dazu wirkt vielleicht beeindruckend, macht aber selten Freude. Viel besser: vier bis fünf ausgesuchte Käse, dazu jeweils passende Weine. So lassen sich Unterschiede klar herausschmecken, und jede Paarung bekommt die Aufmerksamkeit, die sie verdient.


5. Beilagen vergessen

Eine Käseplatte nur mit Käse und Wein ist ein Anfang – aber es fehlt die Magie. Kleine Extras wie Birnen, Feigen, Walnüsse oder ein gutes Chutney machen den Unterschied. Ein Stück Stilton mit Port ist fantastisch, aber mit einer Birne oder Walnuss dazu wird es unvergesslich. Beilagen sind für mich kein Beiwerk, sondern ein Teil des Gesamterlebnisses.


6. Keine Reihenfolge einhalten

Viele stellen einfach alles auf den Tisch und lassen die Gäste querbeet probieren. Aber wie bei einer Weinprobe funktioniert Käse besser in einer Reihenfolge: von mild nach kräftig. Sonst schmeckt der feine Ziegenkäse nach einem Biss Munster oder Stilton plötzlich nach gar nichts mehr.

Das Gleiche gilt für den Wein: Auch hier sollte man eine Dramaturgie aufbauen. Starten Sie mit einem leichten, frischen Weißwein, steigern Sie sich über vollere, gereifte Weißweine und fruchtige Rote, bis hin zu kräftigen Rotweinen oder edelsüßen Spezialitäten wie Port oder Riesling Auslese. So bleiben die Geschmacksnerven wach und jede Paarung entfaltet ihre Wirkung. Käse & Wein ist für mich wie ein Konzert – man beginnt mit einem leisen Auftakt, steigert sich ins kraftvolle Hauptstück und endet mit einem großen Finale.


7. Nur „teure“ Weine aussuchen

Es ist ein Irrtum, dass nur große Bordeaux oder hochpreisige Barolos zu Käse passen. Natürlich haben diese ihre Momente, aber oft sind es die einfachen Weine, die Käse wunderbar begleiten: ein Vinho Verde zu Ziegenkäse, ein Cidre zu Camembert oder ein Lambrusco zu Parmesan. Manchmal wirken gerade einfache Weine in Kombination groß.


8. Zufällige Kombinationen ohne Abstimmung

Ein Klassiker: Man kauft, was gerade da ist, und stellt es zusammen. Aber Käse & Wein lebt von Harmonie. Ein Blauschimmelkäse braucht etwas Süße, ein Ziegenkäse Frische, ein Brie liebt Cremigkeit oder Spritzigkeit. Wenn man das bedenkt, entstehen Paarungen, die sich gegenseitig verstärken. Ich nenne das gern den „Tango am Gaumen“.


9. Alles getrennt verzehren

Viele essen den Käse, schlucken und trinken dann Wein hinterher. Doch die Magie passiert erst, wenn Käse und Wein gleichzeitig am Gaumen sind. Also: ein Biss Käse, ein Schluck Wein dazu, langsam wirken lassen. In meinen Seminaren sorgt dieser Tipp regelmäßig für Aha-Momente.


10. Zu wenig Experimentierfreude

Die größten Fehler entstehen, wenn man sich nur an Altbekanntes hält. Natürlich sind Brie & Champagner oder Stilton & Port Klassiker, aber die wahre Freude beginnt, wenn man Neues ausprobiert. Taleggio mit Vermentino? Bergkäse mit einem reifen Grünen Veltliner? Solche Paarungen überraschen und begeistern. Mein Tipp: Trauen Sie sich – es lohnt sich!


Fazit

Käse und Wein sind ein unschlagbares Duo – aber nur, wenn man einige Grundregeln beachtet. Vermeiden Sie diese zehn Fehler, und Ihr nächster Käseabend wird garantiert ein Genuss.

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